
Hinter DruckReif verbergen sich die fünf Leipziger Künstlerinnen Heike Dietrich, Cornelia Temann, Juliane Grätz, Petra Zapfe und Annette Haubner-Leupold, hauptberuflich in verschiedenen
Branchen tätig: Bauwesen, Bildungswesen, Ökonomie und Medizin. Seit über 15 Jahren trifft sich die Gruppe jeden Donnerstag für zwei Stunden in der „Kinder- und JugendKulturWerkstatt JOJO“ im Leipziger Zentrum, um gemeinsam mit verschiedenen Drucktechniken zu experimentieren. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der dem Holz- und Linolschnitt sowie Radierung.
Bis 2018 wurden sie dabei vom Leipziger Künstler Hans Bagehorn begleitet und beraten. Nach dessen frühem Tod besann sich die Gruppe auf das, was er ihnen in der technisch nur sehr
basal ausgestatteten Werkstatt neben druckgrafischem Verständnis vor allem gelehrt hatte: Improvisation! Sie führten die Arbeit fort, mit pandemiebedingten Unterbrechungen und dem gelegentlich gesuchten anregenden Austausch mit anderen Künstler*innen.
Mittlerweile organisieren sich die Gruppe weitere kreative Höhepunkte, wie Kurse japanische Drucktechnik oder Schmuckgestaltung. Auch die regelmäßigen Besuche von Ausstellungen gehören zu den gemeinsamen Aktivitäten und inspirieren für die eigenen Arbeiten.
Juliane Grätz: „Egal, wie produktiv oder unproduktiv ich am Material oder der Druckpresse war, am Ende des Donnerstagsabends habe ich den Alltag immer ein ganzes Stück hinter mir gelassen: Das liegt an dieser besonderen Mischung aus unserem Schwatzen über Gott und die Welt (mitunter auch Schweigen); dem Blick auf den sich wandelnden Abendhimmel über der Leipziger Innenstadt und der Arbeit mit den Händen.“ Und Petra Zapfe ergänzt: „Immer noch experimentiere ich gern mit Farben und Formen, die (Aus)druck von Gesehenem, Erlebten und Vorgestelltem sind. Unsere Gruppe in genau dieser Zusammenstellung bereichert mich sehr, weil künstlerischer Anspruch und Bodenständigkeit Teile davon sind.“




